10 VORKOMMEN VON ARTEN UND DEREN VIELFALT IST DAS ERGEBNIS DER EVOLUTION

Heilpflanzen auf der Wiese

Häufig findet man auf Wiesen und Böschungen das gelb blühende Johanniskraut: Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum) der Familie Johanniskrautgewächse (Hypericaceae). Die Blüten enthalten Glykoside, Kieselsäure und Gerbstoffe. Johanniskraut wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend und wird daher bei psychischer Verstimmung, Angstzuständen und nervöse Unruhe eingesetzt. Bei ihm gibt es einen photodynamischen Effekt, d. h. Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht wird gesteigert.

Abbildung 118: Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)

Auf trockenen Magerwiesen und an sonnigen Waldrändern finden wir den Gemeinen Odermennig (Agrimonia eupatoria) aus der Familie Rosengewächse (Rosaceae). Während der Blüte werden diese und die jungen Sprosse gesammelt wird. Der mit heißem Wasser hergestellte Aufguss besteht hauptsächlich aus Tanninen und ätherischen Ölen und wird äußerlich bei kleinen Wunden verwendet, als Spülung zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenbereich und bei Durchfall.

Abbildung 119: Gemeiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)

WegerichSirup

Auf Wiesen und Wegrändern, aber auch in Parks und Gärten wächst der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) aus der Familie Wegerichgewächse (Plantaginaceae), von dem wir die Blätter sammeln. Es ist sehr einfach, einen Wegerich-Sirup herzustellen, der bei Entzündungen der oberen Atemwege verwendet wird. Sirup kann entweder nur aus Wegerich-Blättern oder auch mit Zwiebeln hergestellt werden. Wir geben immer eine Schicht gewaschene und zerkleinerte Wegerichblätter in eine Liter-Glasflasche, süßen sie mit Zucker, eine Schichte Zwiebel, süßen mit Zucker und setzen fort, bis die Flasche gefüllt ist. Innerhalb von zwei bis drei Stunden können wir den Sirup abgießen und verwenden (Sie können versuchen, den Sirup in der Schule mit Kindern zuzubereiten).

Ein weiteres verbreitetes Wiesenkraut ist das Weiße Taubnessel (Lamium album) aus der Familie Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die weißen Blüten enthalten Glykosiden, Schleim, Kieselsäure und Gerbstoffe. Sie wirken schleimlösend und lindern Verdauungsprobleme.

Pflanzen auf Böschungen und an Wegrändern

Der Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) der Familie Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) enthält Flavonoide, ätherische Öle, Gerbstoffe und organische Säuren. Die weißen Blütendolden werden zur Senkung von Fieber und bei MAgenbeschwerden verwendet. Die schwarzen Früchte enthalten Glycoside, Anthocyane, Vitamin C und Pektin. Sie dürfen nur in reifen Zustand und möglichst (kurz) erhitzt verwendet werden. Unreife Beeren enthalten Blausäure. Saft aus den Beeren Saft stärkt das Immunsystem und wird bei Erkältungen verwendet.

Die Früchte wilder Rosen (Rosa sp.) aus der Familie Rosengewächse (Rosaceae), die Hagebutten sind bekannt für den hohen Gehalt an Vitamin C (10- bis 20-mal so viel wie Zitronen). Außerdem enthalten sie Gerbstoffe, Schleimstoffe, organische Säuren und Carotinoide. Hagebuttentee ist ein gesundes Getränk und stärkt die Immunabwehr. Ab dem Frühjahr blüht Schlehdorn (auch Schlehe oder Schwarzdorn genannt, (Prunus spinosa) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). mit weißen Blüten, die vor den Blättern austreiben. Ein Bütenaufguss wird bei Durchfallerkrankungen und Magenbeschwerden eingesetzt. Die dunklen Früchte, die Vitamin C, Flavonoide und sehr viele Gerbund Bitterstoffe enthalten, werden bevorzugt nach dem ersten Frost geerntet. Durch den Frost wird ein Teil der Bitterstoffe abgebaut.

Abbildung 120: Schwarzdorn (Prunus spinosa)

An warmen, sonnigen Standorten findet man den Feld-Thymian (Thymus pulegioides) aus der Familie Lippenblütengewächse (Lamiaceae), der ätherische Öle enthält, die bei Atemwegserkrankungen lindernd wirken.