Himmelsrichtungen

Im Gelände oder auf der Karte orientieren wir uns mittels der Himmelsrichtungen. Die Haupthimmelsrichtungen (Norden, Süden, Westen, Osten) definieren die Richtung der geografischen Koordinaten, der Meridiane (Längenkreise) und der Breitenparallele (Breitenkreise). Die Meridiane sind imaginäre Linien, die den Nord- und Südpol auf kürzestem Weg verbinden. Die Länge aller Meridiane ist gleich und die Strecke von Pol zu Pol beträgt 20.000 km. Der Zeitunterschied zwischen jedem Meridian beträgt 4 Minuten. Zwischen 15 Meridianen beträgt der Zeitunterschied eine Stunde. Auf der Internationalen Meridian-Konferenz von 1884 wurde der Meridian von Greenwich als internationaler Nullmeridian festgelegt. Die Breitenparallele sind Kreislinien, die parallel zum Äquator (längster Breitenkreis) in Ost-West-Richtung verlaufen. Breitenparallelen werden in Grad gemessen und nach der Halbkugel auf der sie sich befinden bezeichnet. Einige besondere Breitenkreise sind der Geographische Nordpol (90 ° Nord, der kreis zum Punkt reduziert), der arktische Polarkreis (66 ° 33 Nord), der Nördliche Wendekreis (23 ° 27‘ Nord), der Äquator (0 °), der Südliche Wendekreis (23 ° 27 ‚Süd), der Antarktische Polarkreis (66 ° 33‘ Süd) und der Südpol (90 ° Süd, Kreis zum Punkt reduziert). An Orten auf den Wendekreisen steht die Sonne mittags einmal pro Jahr im Zenit. An Orten zwischen den Wendekreisen und am Äquator steht sie zweimal pro Jahr im Zenit. Orte, die zwischen Polarkreis und Pol liegen, haben zu bestimmten Zeiten des Jahres „Polartag“ und „Polarnacht“: Hier geht die Sonne mindestens einmal im Jahr nicht unter (Polartag) oder auf (Polarnacht). An den Polen dauern Polartag und -nacht ca. ein halbes Jahr.

Genaueren Richtungsangaben dienen folgende Zwischenrichtungen:
Nordwesten (zwischen Norden und Westen), Nordosten (zwischen Norden und Osten), Südosten (zwischen Osten und Süden) und Südwesten (zwischen Süden und Westen).

Bestimmung der Himmelsrichtungen

Wir verwenden einen Kompass oder eine Bussole, um Himmelsrichtungen zu identifizieren. Der Kompass hat eine Magnetnadel, die anhand des Erdmagnetfelds die Bestimmung der magnetischen Nordrichtung und daraus aller anderen Himmelsrichtungen erlaubt. Himmelsrichtungen sind auf der Kompassscheibe mit den Anfangsbuchstaben ihres englischen Namens gekennzeichnet. N – North (Nord), S – South (Süd), W – West (West) und E – East (Ost). Als Gedächtnisstütze kann man das englische Wort „NEWS“ verwenden. Wenn der Beobachter nach Norden schaut ist rechts der Osten, links der Westen und der Süden befindet sich hinter dem Beobachter. Auf einer Karte ist Norden immer oben (es sei denn, eine andere Ausrichtung wird durch einen kleinen Kompass angezeigt).