Dieses Projekt wurde mit Unterstützung des Erasmus-Programms + finanziert
10 VORKOMMEN VON ARTEN UND DEREN VIELFALT IST DAS ERGEBNIS DER EVOLUTION
- Theorie
- 2.1 Heilpflanzen
- 2.2 Wirkstoffe in Heilpflanzen
- 2.3 Zeitpunkt der Sammlung und Lagerung einzelner Pflanzenteile
- 2.4 Ausgewählte übliche pharmazeutische Begriffe
- 2.5 Geschützte Pflanzen (siehe Kapitel 2.12 Naturschutz)
- 2.6 Ökosysteme – Wald, Wiese, menschliche Siedlungen, Teich und Fluss
- 2.7 Jahreszeiten
- 2.8 WISSENSCHAFTLICHER HINTERGRUND FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER
- 2.9 Abfall und Recycling, Abfall sortieren
- 2.10 Nahrung als „Treibstoff“ von Tieren und Menschen
- 2.11 Klima
- Arbeitsauftrag
- 3.1 Heilpflanzen
- Arbeitsauftrag 1: Herbarium der Heilpflanzen
- Arbeitsauftrag 2: Exkursion zu ausgewählten Orten und Vorführung von Heilpflanzen
- Arbeitsauftrag 3: Hagebuttentee
- Arbeitsauftrag 4: Aromatische Kräuter
- Arbeitsauftrag 5: Im Haushalt verwendete Öle
- Arbeitsauftrag 6: Analyse der Packungsbeilage eines Kräutermittels
- Arbeitsauftrag 7: Ein Kräuterbeet anlegen
- 3.2 Ökosysteme – Wald, Wiese, Siedlungen, Teich und Fluss
- 3.3 Jahreszeiten
- 3.4 Naturschutz
- 3.5 Abfall und Recycling, Abfall sortieren
- Arbeitsauftrag 1: Erzählung – Der Weg einer PET-Flasche
- Arbeitsauftrag 2: Sortierungs-Quiz
- Arbeitsauftrag 3: Papierstadt
- Arbeitsauftrag 4: Upcycling – Malerpalette
- Arbeitsauftrag 5: Upcycling – Werkzeughalter
- Arbeitsauftrag 6: Upcycling – Mein Haus
- Arbeitsauftrag 7: Upcycling – Blumendekoration
- Arbeitsauftrag 8: Upcycling – Deckelbilder/Mosaik
- Arbeitsauftrag 9: Erzählung – Zur Vermeidung von Abfall
- 3.6 Nahrung als Raketentreibstoff von Tieren, einschließlich des Menschen
- 3.7 Klima
- 3.1 Heilpflanzen
- Arbeitsblätter
- Workshops
Heilpflanzen im Wald
Wälder sind eines der Ökosysteme (siehe Kapitel 2.6 Ökosysteme), die einen großen Teil unseres Landes bedecken. In den Wäldern finden wir eine Reihe von Heilpflanzen, die sowohl in der Pharmazie als auch in der Naturheilkunde verwendet werden. In Eichenwäldern können wir Eichenrinde sammeln. Verwendet wird die Rinde junger Äste (bis 10 cm Durchmesser) von unseren einheimischen Eichen (Stieleiche – Quercus robur und Traubeneiche – Quercus petraea, Familie Buchengewächse – Fagaceae). Sie enthält die meisten der wirksamen Gerbstoffe (Tannine). Aus der Rinde werden Bäder und Spülungen zubereitet, die bei Erfrierungen und Verbrennungen, Hämorrhoiden und gegen übermäßige Schweißbildung (Füße) verwendet werden.
Nadelwälder
In Nadelwäldern (Kiefern oder Fichten) und in Moorwäldern findet man die Heidelbeere (Vaccinium myrthillus, Familie Heidekrautgewächse, Ericaceae), deren Früchte (Beeren) Gerbstoffe und einen dunkelvioletten Farbstoff (Anthocyane) enthalten. Heidelbeeren werden gegen Durchfall, Darmkatarakte und Entzündungen der Mundhöhle eingesetzt und verbessern das Sehvermögen (Regeneration des Sehpurpurs). Blättern von Heidelbeeren enthalten Glucosamine und werden in Teemischungen zur Verbesserung der Blutzuckerwerte verwendet.
Laubwälder
In den Laubwäldern unserer Mittelgebirge wächst die Winterlinde (Tilia cordata) in Gebirgslagen die Sommerlinde (Tilia platyphyllos), beide aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Geerntet werden die Blütchen die Glykoside, Kieselsäure, Schleimstoffe, und ätherische Öle enthalten. Tee aus Lindenblüten wird verwendet, um Schwitzen zu unterstützen, Krämpfe und Hustenreiz zu lindern.
Waldlichtungen
Auf Lichtungen wachsen Vertreter der Familie Rosengewächse (Rosaceae): Brombeeren (Rubus sp.) mit dunklen Früchten und Himbeeren (Rubus idaeus) mit roten Früchten. Wir finden auch Walderdbeeren (Fragaria vesca). Die Blätter dieser Arten enthalten Gerbstoffe, haben eine adstringierende, leicht antibakterielle und fungizide Wirkung und werden in Tees verwendet.
Beerenblätter-Tee
Auch in der Schule können wir im Frühjahr unseren eigenen fermentierten Tee aus jungen Blättern der Brom-, Him- und Erdbeeren herstellen, ähnlich wie schwarzer Tee aus fermentierten Blättern des Teestrauchs hergestellt wird. In diesem Tee finden sich auch Tannine. Sie werden in den Blättern der Pflanzen in kleinen grünen Knötchen gespeichert. Wenn die Blätter der o.g. Pflanzen eingesammelt und fermentiert werden, werden diese Speicher aufgebrochen, die Tannine können aktiv werden und so ihre Wirkung entfalten.
Abbildung 115: Tannine-Tee aus Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren
Der Tee wird folgendermaßen hergestellt:
Junge Brombeer-, Himbeer- und Erdbeerblätter werden möglichst weit oben am Busch eingesammelt und ganz kurz gewaschen. Wenn man sie zu gründlich wäscht, würde man die Mikroorganismen, die für die Fermentierung notwendig sind. Damit die Blätter gleichmäßig fermentieren, werden Sie etwas aufgebrochen, in dem sie auf einer ebenen Fläche ausgelegt und mit einem Nudelholz einige Male fest überrollt werden bis etwas Pflanzensaft austritt. Das noch feuchte Blattmaterial kann in eine durchsichtige Plastiktüte oder in einen Leinenbeutel gepackt werden, bei letzterem muss allerdings darauf geachtet werden, dass er in den nächsten zwei Tagen nicht austrocknet. Während der zwei Tage im Gärbeutel, der am besten im Warmen liegt, sollte sich die Flüssigkeit immer wieder gleichmäßig verteilen können, das kann zum Beispiel durch ein kurzes Durchkneten oder Schütteln der Tüte geschehen. Falls das Blattmaterial zu feucht ist, fangen die Blätter schnell an zu schimmeln, was am typischen weißen Schimmel und am muffigen Geruch der Blätter erkennbar ist. Daher sollte die Tüte, wenn sich sehr viel Feuchtigkeit gebildet hat zwischendurch geöffnet werden, damit die Blätter etwas abtrocknen können. Die Blätter sollten sich dunkel färben und aromatisch duften. Nach spätestens drei Tagen im Beutel wird der Inhalt zum Trocknen ausgebreitet, am besten in der Sonne. Wenn der Tee vollständig trocken ist, kann er ggf. noch etwas zerkleinert und trocken aufbewahrt werden. Die Blätter werden mit heißem Wasser aufgegossen und können nach fünf bis zehn Minuten getrunken werden.
Eine andere Pflanze auf Lichtungen und am Waldrand, das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium) aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) wird bis zu einem Meter hoch, hat rosafarbene Blüten und lanzettförmige Blätter. Das blühende Kraut enthält hauptsächlich Gerbstoffe und Flavonoide und wird zur Behandlung von Prostatakrankheiten und Harnwegsentzündungen verwendet.
Abbildung 116: Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
- Theorie
- 2.1 Heilpflanzen
- 2.2 Wirkstoffe in Heilpflanzen
- 2.3 Zeitpunkt der Sammlung und Lagerung einzelner Pflanzenteile
- 2.4 Ausgewählte übliche pharmazeutische Begriffe
- 2.5 Geschützte Pflanzen (siehe Kapitel 2.12 Naturschutz)
- 2.6 Ökosysteme – Wald, Wiese, menschliche Siedlungen, Teich und Fluss
- 2.7 Jahreszeiten
- 2.8 WISSENSCHAFTLICHER HINTERGRUND FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER
- 2.9 Abfall und Recycling, Abfall sortieren
- 2.10 Nahrung als „Treibstoff“ von Tieren und Menschen
- 2.11 Klima
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- Arbeitsblätter
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