10 VORKOMMEN VON ARTEN UND DEREN VIELFALT IST DAS ERGEBNIS DER EVOLUTION

Heilpflanzen

Aus der Geschichte

Die ältesten schriftlichen Berichte über Heilpflanzen, die als medizinische Aufzeichnungen über die Verwendung von Pflanzen erstellt wurden, stammen aus China (27. Jahrhundert v. Chr.) und Ägypten (16. Jahrhundert v. Chr.). In alten Schriften zählt Hippokrates (460-337 v. Chr.) 236 Pflanzenarten. Der Höhepunkt der Beschreibung von Heilpflanzen in der antiken Zeit ist das Werk von Pedanios Dioskurides (60 n. Ch.) Materia medica, in dem 600 Kräuterarten aufgeführt sind. Etwa zur gleichen Zeit schrieb Gaius Plinius Secundus das Werk Naturalis historia, das sich u.a. mit der Verwendung von Pflanzen als Heilmittel befasst. Im 2. Jahrhundert n. Ch. wurde von Galen (Claudius Galenos; auch: Galenos von Pergamon oder Aelius Galenus) die Galenik begründet. Die Galenik, die Lehre von der Zusammensetzung und Herstellung der Arzneimittel, beschreibt, wie die Wirkstoffe zuzubereiten sind, um vom Körper aufgenommen zu werden, also wie sie, um wirksam zu sein, zusammen mit Hilfsstoffen zu einer bestimmten Darreichungsform verarbeitet werden müssen (z.B. Salbe zum Auftragen auf die Haut, Tabletten zur Einnahme usw.).

Im Mittelalter bestand ein großes Interesse an Heilkräutern. Herbarien und KräuterSammlungen (Jan Černý (1517), P. A. Mattioli (1562)) wurden zusammengestellt. Im 16. Jahrhundert entwickelte Paracelsus die damals umstrittene Vorstellung, dass die Pflanze an sich keine Wirkung hat, sondern die darin enthaltenen Substanzen. Die Behandlung von Erkrankten fand zu dieser Zeit hauptsächlich in Klöstern statt, in denen sich Krankenhäuser und Apotheken befanden. Die Menschen wurden mit Heilpflanzen behandelt (Phytotherapie). Die Klostergärten bestanden aus einem Gemüsegarten (Hortus) und einem Heilkräutergarten (Herbularius). Zu dieser Zeit wurden Grundlagen der heutigen Pharmazie gelegt.