Arbeitsauftrag 8: „Steh-Auf-Gen“

Arbeitsblätter Workshop

Hilfsmittel:

große und kleine Murmeln (mindestens jeweils 10, je nach Anzahl der Kinder), viel Platz

Arbeitsvorgang:

Dieses Spiel nennt sich auch „Steh-Auf-Gen“. Die Schülerinnen und Schüler verteilen sich im Klassenzimmer in Form eines Stammbaumes, sodass immer jeweils zwei Kinder die Eltern darstellen und ein Kind die Tochtergeneration. Die Schülerinnen und Schüler in der ersten Generation erhalten je zwei Murmeln, entweder kleine oder große. Im nächsten Schritt gibt jedes Elternteil eine Murmel an die nächste Generation weiter, sodass das Kind jeweils eine Murmel von einem Elternteil erhält. Das geht immer so weiter, wobei sich jeder die Größe beider Murmeln in seinem Besitz merken muss, bevor er eine weitergibt.

Wenn alle Generationen durchgespielt wurden, setzen sich alle auf den Boden. Nun dürfen alle aufstehen, die mindestens eine große Murmel – also das „Steh-Auf-Gen“ – in ihrem Besitz hatten. Danach schließt sich folgende Frage an: „Was beobachtet ihr? Steht ein Kind, ohne, dass seine Eltern stehen?“

Das Ziel der Übung ist es, die phänotypische Merkmalsvererbung beim Menschen nachzustellen.

Beispielhaftes Vorgehen für das Spiel „Steh-Auf-Gen“:

Die Murmeln werden immer an die „nächste Generation“ weitergegeben. Sonst gibt es keine weitere feste Regel, d.h. viele Kombinationen der Weitergabe sind möglich. Das untenstehende Beispiel stellt daher nur eine dieser Möglichkeiten dar. Gelb = große Murmel, Grün = kleine Murmel

Abbildung 110: Das „Steh-Auf-Gen“

Besonders interessant wird das Spiel, wenn die Kinder der ersten Generation verschiedene Varianten von Murmeln in der Hand halten. Also mindestens ein Elternpaar hat zwei große Murmeln, mindestens ein Elternpaar hat zwei kleine Murmeln und mindestens ein Elternpaar hat eine große und eine kleine Murmel. So entstehen die verschiedensten Erbvarianten. Steht ein Kind am Ende, dann hat es eine große Murmel in der Hand gehabt. Somit muss auch mindestens ein Elternteil stehen. Als Beispiel kann gut die Mendelsche Regel zur Erklärung verwendet werden.

Das Spiel kann variiert werden. Anstelle von großen und kleinen Murmeln können auch zwei unterschiedlich farbige Kugeln oder ähnliche Gegenstände verwendet werden. Die Kinder können sich auch zur Erinnerung aufschreiben, welche Kugeln oder Materialien sie bekommen haben.