Was ist Leben?

„Was ist Leben?“. Das ist eine schwierige Frage. Besonders, wenn man sie mit Grundschulkindern beantworten will. Es ist eine Frage, die sich Kinder auch selbst stellen, wenn ein Geschwisterkind kommt, ein Haustier stirbt oder eine Puppe nichts zu essen braucht. Es ist eine Frage, über die Menschen seit Jahrtausenden nachdenken. Aber eine endgültige Antwort haben selbst die Wissenschaftler von heute noch nicht gefunden. Doch schon das Nachdenken über die Frage und ihre Antwort ist lohnenswert, auch für Grundschulkinder.

Aristoteles hat vor mehr als 2000 Jahren definiert: lebendig ist, was wächst, sich selbst erhält und sich fortpflanzt. Das trifft tatsächlich auf fast alle Lebewesen zu. Aber es gibt auch Dinge, die sich zwar so beschreiben lassen, jedoch nicht als lebendig gelten. Feuer z.B. wächst, erhält sich selbst und pflanzt sich fort, solange Brennbares vorhanden ist. Auch Computerviren tun das, solange sie weiter ungeschützte Computer infizieren können.

Merkmale des Lebens

Eine einheitliche Definition für „leben“ gibt es nicht. Stattdessen behilft sich die Wissenschaft mit Kriterien um belebte von unbelebten Objekten zu unterscheiden. Die wichtigsten Merkmale des Lebens aus heutiger Sicht, die sich auch als Basis für den Unterricht eignen, sind die folgenden:

Lebewesen:
• wachsen, entwickeln und verändern sich.
• pflanzen sich fort und vererben Eigenschaften.
• nehmen Energie auf und wandeln sie um.
• rreagieren auf Licht, Wind, Wärme und Wasser
• haben eine Gestalt.
• passen sich über viele Generationen an ihre Umwelt an.

Ein weiteres Kriterium, das in der Einleitung bereits angeklungen ist, ist die Aufteilung in Kompartimente, also abgegrenzte Räume. Bei den Vielzellern sind das die einzelnen Zellen, die jeweils Spezialaufgaben übernehmen. Das Innere von Zellen ist durch dünne Membranen und ähnliche Strukturen in Bereiche aufgeteilt in denen jeweils getrennte Prozesse ungestört ablaufen können. Das bedeutet, dass auch bei Einzellern Kompartimente vorhanden sind.